Städtebau
mit dem Neubau der Bewegungskindertageseinrichtung wird die städtebauliche Lücke an der Oberriexinger Straße geschlossen.
Das Gebäude fasst die umgebende heterogene Bebauung und Bildet mit der 2-geschossigen westlichen Gebäudefront und der Baumreihe entlang der Straße einen wohlproportionierten städtebaulichen Raum.
Er beinhaltet sowohl ein dem Eingangsbereich zugeordneten Vorplatz mit Möblierung (Bänke, Pavillon für Fahrräder und Müll), die Zufahrt zur Küchenanlieferung als auch Stellplätze für 14 PKW.
Die Ein- und Ausfahrten dieses Bereichs ist dabei eindeutig von den fußläufigen Erschließungszonen abgetrennt.
Erschließung
Die Erschließung der Anlage erfolgt ausnahmslos von der Oberriexinger Straße aus. An sie sind PKW Zu- und Abfahrten und die Anlieferungszonen für den Küchenbereich angebunden.
Der erwähnte Vorplatz ist Treffpunkt, Aufenthalts- und Verweilfläche und Wartezone für ankommende und weggehende Kinder, Eltern und Mitarbeiter. Ein großzügiges Tor ermöglicht die Zufahrt zum Außenbereich im Süden des Gebäudes. Die Erschließung der Grün- und Außenspielflächen, die sich U-förmig um das Kinderhaus legen, ist von allen wesentlichen Funktionseinheiten wie Bewegungsraum, Themenräume, Spiel- und Aktionsflur, den Gruppenräumen im Obergeschoss, sowie vom Famielienezentrum aus direkt möglich.
Organisation / Funktion
Bestimmende Idee ist die Ausbildung einer multifunktional nutzbaren Erschließungsachse, die sich im Osten entwickelt. An sie sind alle Funktionsbereiche direkt angebunden.
Die Gliederung und Organisation der Anlage orientiert sich an den Hauptfunktionseinheiten. Die allgemeinen Flächen befinden sich im Erdgeschoss in unmittelbarer Nähe zur Eingangszone, in die Aufzug und eine offene einladende Treppe integriert sind.
Dabei bilden sowohl der Verwaltungs- und Personalbereich, Verteilküche und Essbereich, Familienzentrum und 2-teilbarer Bewegungsraum jeweils eigenständige Einheiten. Sowohl das Familienzentrum, als auch der Mehrzweckraum haben eine direkte Anbindung an den Außenspielbereich.
Zur übrigen Kindergartenbetrieb unabhängigen Nutzung sind die Räume für das Familienzentrum zusätzlich noch von außen (Vorplatz) zugänglich.
Der Bewegungsraum lässt sich über eine Elementfaltwandanlage in das Foyer hinein öffnen und bietet so die Möglichkeit einer vielfältigen, flexiblen Nutzung dieses Bereichs. Entlang der lose möblierten (Spiel- und Garderobenelemente), über Lufträume und Oberlichtelemente natürlich Belichteten, Spiel- und Bewegungsflur entwickeln sich die unterschiedliche ausgestatteten und unterschiedlich großen Themenräume. Sie alle haben individuell ausgeformte Vorzonen und sind über großzügige Versorgungselemte mit den seitlich vorgelagerten Außenspielbereich verbunden.
Sanitär-, sowie Schlaf- und Ruheräume befinden sich, den Themenräumen gegenüberliegend, nach Norden hin orientiert. Im Obergeschoss setzt sich die erdgeschossige Erschließungsstruktur, mit einem vielfältig nutzbaren Spielflur fort. Aus lose, frei geformte Möblierungselemente sind Spielnest, Wartekoje, Kuschelecke und eine kleine Kücheneinheit denkbar.
3 identische Gruppeneinheiten mit Gruppenraum, Materialraum, Sanitärbreich und Schlafraum sind an diese Achse angebunden.
Lufträume zwischen den 3 Einheiten steuern den Bezug zum Erdgeschoss her und gewährleisten eine optimale Belichtung.
Eine vielfältiger möblierter und bespielbarer Außenbereich ist den Gruppeneinheiten direkt zugeordnet. Hier sind gesicherte überdachte Bereiche ebenso denkbar wie Sand- Matschzonen und grosse bewegungs- und Aktionsflächen. über eine offene Treppenanlage ist der Kleinkinderberecih zusätzlich noch an die erdgeschossige Spiel- und Freifläche angeschlossen.
Architektur / Gestaltung
Der Neubau der Bewegungskindertageseinrichtung steht mit eigener Identität selbstbewusst an der Oberriexinger Straße.
Die Zweigeschossigkeit nach Westen und Norden bezieht sich in Proportion und Körnung auf die umgebende Bebauung.
In Materialität und Fassadengestaltung nimmt das Gebäude Bezug zur ländlichen Struktur. Hell verputzte Wandflächen stehen im spannungsvollen Kontrast mit der in Teilen im Erdgeschoss angebrachten Holzriemenverkleidung und den mit großformatigen Holztafelelementen beplankten Kinderhäusern im Obergeschoss. Nach Süden bestimmen großflächige, raumhohe Verglasungen den äußeren Charakter und unterstreichen den offenen, transparenten Übergang von innen nach außen.
Eine klare, präzise Detailausbildung, sowie eine disziplinierte Farb- und Materialauswahl prägen im Inneren und Äußeren die architektonische Atmosphäre.