Der Neubau der Theaterprobebühnen Heilbronn leitet seine Ästhetik direkt aus städtebaulichen und funktio-nalen Anforderungen innerhalb des knappen Grundstücks ab.
Ein lang gestreckter Baukörper nimmt die Flucht, Traufhöhe und den Duktus der strengen Zeilenbebauung entlang der Christophstraße auf. Durch die Überhöhung am nördlichen Ende des Baukörpers für den Probesaal im OG wird ein Kopf ausgebildet, der der scheinbar unendlichen Zeilenbebauung einen Schlusspunkt setzt.
Städtebaulich reagiert der 2-geschossige Baukörper auf der Rückseite (Westen) auf die niedrigere Reihenhausbebauung mit einer Abstufung um ein Geschoss. Als Pendant zu diesem Einschnitt in die Kubatur wird zur Bildung eines überdachten Eingangsbereichs ein weiteres Volumen im Erdgeschoss auf der Nordseite herausgeschnitten.
Zum Kreuzungsbereich nach Nord-Osten wird ein Eingangsvorplatz formuliert und der Haupteingang zum Gebäude situiert. Von einem kleinen Foyer erschließt sich im Erdgeschoss ein Flur zu den Probebühnen 1+2 und zum Lager sowie über eine Treppe das Obergeschoss.
Die Andienung von Kulissen geschieht direkt von außen in das Lager. Für den Probesaal im OG steht ein Lastenaufzug zur Verfügung.
Auf der Ostseite des Grundstücks steht ein 5m breiter Streifen zur Verfügung, der für eine Parkierung genutzt werden könnte.
Die dunkle Metallfassade stellt sich mit wenigen markanten Öffnungen eher introvertiert dar und trägt somit der Nutzung als Probebühne Rechnung. Gestaltungsidee für die Außenfassade ist die Umkehrung der „Black-Boxx“ nach außen. Das Gebäude soll sich sowohl aufgrund seiner speziellen Nutzung als auch aufgrund seiner städtebaulichen Position als Abschlussbauwerk der langen zeilenartigen Wohnbebauung von der Umgebung absetzen und das Umfeld mit einem selbstbewussten Baukörper aufwerten.